Transformationspläne für die Wärmenetze werden erstellt

Fernwärme spielt eine große Bedeutung in der Klimawende. Die Baustelle auf dem Bild befindet sich in Bergkamen, wo aktuell Ausbauarbeiten vorbereitet werden.

Ziel ist die Treibhausgasneutralität der Wärmenetze in Bergkamen und Kamen.

Die Wärmewende ist eine der zentralen Aufgaben, die wir auf der Agenda haben. Ein Baustein dieser Wärmewende ist die Erarbeitung von Transformationsplänen, die als Grundlage für die Dekarbonisierung der Wärme-Netze dienen. Dazu kooperieren die GSW mit dem Fraunhofer IEG (Institution for Energy Infrastructures and Geothermal Systems). „Wir freuen uns, dass wir die Bewilligung von Fördergeldern nach der BEW-Förderrichtlinie (Bundesförderung effiziente Wärme) erhalten haben und nun in die Ausarbeitung des Projekts einsteigen können“, erklärt Jürgen Richters, Projektverantwortlicher und Leiter Rohrnetzbetrieb bei den GSW. Die Antragsstellung umfasste drei Transformationspläne für die bestehenden Wärmenetze im Versorgungsgebiet der GSW.

Bei den drei Netzen handelt es sich um „Wärmeversorgung Netz Bergkamen“, „Wärmeversorgung Seseke Aue/ Technopark“ und „Wärmversorgung Kamen Karree“. Für alle drei Netze sollen innerhalb eines Jahres gemeinsam Transformationspläne erarbeitet werden, anhand derer die Netze zur Treibhausgasneutralität gebracht bzw. erhalten werden sollen. Teil dieser Transformationspläne ist die Betrachtung der aktuellen Netzstruktur, die geplanten Netzerweiterungen sowie die Analyse von Potentialen, die die aktuell verwendeten fossilen Energiequellen ersetzen können. Die hierbei zu untersuchenden Potentiale teilen sich unter anderem in oberflächennahe Geothermie, Grubenwassernutzung, Freiflächen-Solarthermie, Dachflächen-Solarthermie, Abwärmenutzung aus Industrie oder Gewässer sowie das Einbinden eines (Untergrund-) Speichers auf.

Bergbau-Vergangenheit bringt große Chancen für grüne Wärme

Als eine Region mit großer Bergbauvergangenheit und diversen Einbindungsmöglichkeiten der Bergbauinfrastrukturen in die Wärmeversorgung werden hier besonders ausgeprägte Möglichkeiten gesehen. Das Grubenwasser kann sowohl als Wärmequelle als auch als saisonaler Wärmespeicher fungieren, in Abhängigkeit von Faktoren wie Grubenwasserständen, Temperatur oder auch Anbindung an die Grubenwasserhaltung. Der Standort Bergkamen bietet hier ein Alleinstellungsmerkmal, da an der ehemaligen Zeche Haus Aden einer von sechs Grubenwasserhaltungsstandorten für das Ruhrgebiet verortet ist. Die thermische Nachnutzung des gehobenen Grubenwassers könnte bei ausreichendem Potential ein zentrales Standbein der Wärmeversorgung für das Bergkamener Netz darstellen und wegweisend für die anderen Grubenwasserstandorte sein. Der in den Transformationsplänen skizzierte Pfad soll den Verantwortlichen einen klaren Plan an die Hand geben wie mit Einzelmaßnahmen und einer vollständigen Transformation treibhausgasneutrale Wärmenetze zur effizienten Versorgung von Bürgern und Industrie erfolgen kann.

„Die Transformationspläne werden uns bei der Entwicklung der Wärmenetze deutlich unterstützen. Wir arbeiten parallel mit den Verantwortlichen der Städte an den kommunalen Wärmeplanungen. Wir verstehen unseren Auftrag der Daseinsvorsorge und blicken voller Erwartungen auf die Ergebnisse der ausgearbeiteten Transformationsstudien und den sich daraus resultierenden Möglichkeiten unser Versorgungsgebiet mit dekarbonisierter Wärme zu versorgen“, erklärt Geschäftsführer Jochen Baudrexl.

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