Förderung von Erneuerbaren Energien wird immer wichtiger

Windkraftanlagen, EnergieDach, Ökostrom-Tarife und PV-Anlagen sind nur einige Wege zu grünen Energien, die die GSW seit Langem gehen

Weg von Kohle, Öl und Gas - hin zur Energieerzeugung aus Sonne, Wärme und Wind: Der Förderung von Erneuerbaren Energien haben sich die Gemeinschaftsstadtwerke (GSW) Kamen, Bönen, Bergkamen schon seit Jahrzehnten verschrieben.

„Wir unterstützen schon lange den Ausbau von nachhaltiger Energie. Es ist uns ein wichtiges und langfristiges Anliegen, in diese Form der Energieerzeugung weiter zu investieren“, erklärt Jochen Baudrexl, Geschäftsführer der GSW.

Um sich weiter für den Klimaschutz zu engagieren, haben sich die GSW in diesem Jahr der Stadtwerke-Initiative Klimaschutz angeschlossen. Im ersten Schritt erstellen die GSW deshalb zurzeit eine Treibhausgas-Bilanz. Damit lässt sich zeigen, welche Klima-Auswirkungen die Arbeit der GSW genau haben. Der Blick geht dabei auch auf die Betätigungsfelder, in denen man sich bereits für die Energiewende verschrieben hat. Und diese sind umfangreich.

Da ist etwa der Ökostrom-Tarif. Der Kunde, der sich für diesen Tarif entscheidet, leistet einen Beitrag gegen den besorgniserregenden Rückgang vieler Insektenarten. Denn: Mit dem Ökostrom-Tarif fließen pro verkaufter Kilowattstunde Strom 0,5 Cent in einen Fonds, mit dem lokale Ackerflächen als Blühstreifen freigehalten werden. Seit 2014 lassen die GSW das Produkt jährlich freiwillig und über ein Audit von TÜV Nord prüfen und zertifizieren. Nun wurde das Zertifikat erneut ausgestellt – bis September 2023. Es belegt, dass der zur Versorgung der Kunden eingekaufte Strom aus einer deutschen Windkraftanlage und einer Wasserkraftanlage aus dem deutschen Alpenraum stammt und dass das Produkt CO2-neutral ist. 
Physikalisch betrachtet wird der Strom in Deutschland aus fossilen Energieträgern, aus Atomenergie und aus erneuerbaren Energieträgern produziert. Nach dem Energiewirtschaftsgesetz müssen Stromversorger über die Stromkennzeichnung darstellen, aus welchen Anteilen sich der gelieferte Strom sich zusammensetzt. Aus bilanzieller Sicht stellt sich deshalb ein anderer Strommix dar, als aus der physikalischen Betrachtung. Energieversorger wie die GSW, die Ökostromprodukte anbieten, können nicht gewährleisten, dass der Strom zu 100 Prozent physikalisch aus regenerativen Quellen stammt. Denn: In Deutschland wurden laut dem Umweltbundesamt rund 41 Prozent der gesamten Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien gewonnen. Den Rest bilden fossile und atomare Energieträger.

Mit der Entscheidung für einen Ökostromprodukt kann jeder Kunde aber die Erneuerbaren Energien unterstützen. Die Ökostromeigenschaft erhält das Produkt über Herkunftsnachweise. Der Herkunftsnachweis ist ein elektronisches Dokument und funktioniert wie eine Geburtsurkunde. Er bescheinigt, wie und wo Strom aus erneuerbaren Energien produziert wurde. Der Herkunftsnachweis hilft also den Erzeugern von Strom aus Erneuerbaren Energien. Diese Herkunftsnachweise nutzen dann die Stromversorger für die Stromkennzeichnung. So entsteht ein Ökostromprodukt.

Die Energiegewinnung aus reiner Windkraft unterstützen die GSW bereits seit vielen Jahren. Seit 2008 halten die GSW eine Beteiligung an der Trianel Windkraft Borkum GmbH & Co. KG. Gegenstand und Ziel der Gesellschaft war die Errichtung des seinerzeit ersten rein kommunalen Offshore-Windparks Europas. Damals hatten sich 33 Stadtwerke und kommunale Energieversorger zusammengeschlossen, um mit dem Windpark den Ausbau der Stromerzeugung aus Windenergie zu fördern. Das Projekt gehörte zudem zu den ersten deutschen Offshore-Windparks in der Nordsee. Mit einem Eigenkapital von 7,5 Millionen Euro beteiligten sich die GSW von Anfang an an der Trianel Windkraftwerk Borkum GmbH & Co. KG.

„Damit leisten wir seit vielen Jahren einen konkreten Beitrag zur Sicherung einer umweltgerechten und CO2-neutralen Energieversorgung“, erklärt Baudrexl.

Zudem tragen die GSW damit aktiv zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei. Die gesamte Strommenge aus den Windparks an der Nordsee reicht rechnerisch aus, um mehr als 200.000 Haushalte mit Strom zu versorgen. Neben der Beteiligung an der ersten Ausbaustufe für den Windpark „Borkum I“ beteiligen sich die GSW ebenfalls an der zweiten Ausbauphase, „Borkum II“ sowie an weiteren Gesellschaften der Trianel, die sich um den Ausbaue etwa von Solarenergie einsetzen. 
Ein weiterer Baustein hin zur Energiewende war 2011 die Investition in zwei Windparkanlagen in Süddeutschland. Die GSW hatten seinerzeit 19 Millionen Euro in das Projekt investiert – ein echter Fingerzeig. Bis heute ist es eine der größten Ausgaben in der Unternehmensgeschichte. Mit der Investition in die Windparkanlagen in Süddeutschland hatten sich die Verantwortlichen der GSW seinerzeit dafür stark gemacht, geeignete Freiflächen im Versorgungsgebiet auszuweisen, um auch in der Region Windenergieanlagen bauen zu können. Bis auf sehr wenige Ausnahmen blieb dieser Wunsch jedoch ohne Erfolg.

Pachtmodell „EnergieDach“ ist so beliebt wie nie zuvor
Neben der Windenergie setzen die GSW auf die Kraft der Sonne. Seit 2016 gibt es das „EnergieDach“, mit dem sich Kunden eine Photovoltaik-Anlage pachten können. Damit können sich Kunden ohne Startinvestition vom eigenen Dach umweltfreundlichen Strom aus Sonnenergie für den eigenen Haushalt sichern. Gemeinsam mit den Gesellschafterkommunen wurden zudem Photovoltaik-Anlagen auf städtischen Gebäuden errichtet. Immer mehr Kundinnen und Kunden entscheiden sich für das Modell. Derzeit kommen die Mitarbeiter der GSW aufgrund der arg ansteigenden Nachfrage bei den Anfragen kaum hinterher. Zudem gibt es Engpässe beim Material sowie beim Personal der Firmen, die für die Installation beauftragt werden. 2021 zählten die GSW 118 Kunden im „EnergieDach“. Diese Kunden entlasten die Umwelt damit jährlich um rund 180 Tonnen CO2.

Einen wertvollen Beitrag auf dem Weg zur Energiewende leistet zudem umweltfreundliche Fernwärme der GSW. „Grüne Wärme“ gibt es bei den GSW seit 2005 im Wärmeversorgungsgebiet in Bergkamen. Es wird zu großen Teilen mit regenerativer Wärme aus dem Biomasse-Heizkraftwerk gespeist. Durch die Nutzung von Altholz als Energieträger wird ein wichtiger Aspekt der Energiewende umgesetzt. Hier wird CO2-neutraler Strom produziert und zugleich bis zu 20 Megawatt Wärmeleistung ausgekoppelt. In den fünf Blockheizkraftwerken nutzen die GSW die Kopplung von Strom- und Wärmeerzeugung, die mit Erdgas betrieben werden. Das Fernwärmenetz in Bergkamen versorgen die GSW zu großen Teilen aus regenerativer Wärme.

Während nach dem Beitritt zur Stadtwerke-Initiative Klimaschutz es zunächst gilt die Treibhausgas-Bilanz für das eigene Unternehmen selbst aufzustellen, wird es in Zukunft essentiell sein, den Blick im Detail auf die Betätigungsfelder zu werfen. Damit möchten die Verantwortlichen der GSW die Frage verfolgen: Wo können wir einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz leisten?

„Wir engagieren uns seit Jahrzehnten für den Klimaschutz und den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Mit dem Beitritt zur Initiative werden wir das Thema noch weiter in den Fokus unserer täglichen Arbeit nehmen – um die Energiewende vor Ort gezielt mitgestalten zu können“, sagt Geschäftsführer Jochen Baudrexl.

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