Energiemärkte: Komplex und schnelllebig!

Die Marktlage an den Energiehandelsplätzen stellt für uns und die gesamte Energiewirtschaft seit Frühjahr 2022 eine Herausforderung dar. Dies gilt insbesondere für die Energiebeschaffung. Die Märkte für die Energiebeschaffung unterteilen sich im Wesentlichen in Termin- und Spotmärkte. Diese sind im Strom- und Erdgasbereich leicht unterschiedlich. Die wesentliche Funktionsweise ist jedoch identisch. Im Folgenden verzichten wir deshalb auf eine feinere Unterscheidung.

Terminmarkt

Für die Lieferung in einem bestimmten Lieferjahr gibt es bereits mehrere Jahre vorher Strom- und Erdgasprodukte (sogenannte Standardhandelsprodukte) zu kaufen. Dabei unterscheidet man beispielsweise in Jahres-, Quartals- und Monatsprodukte. Vor dem Beginn einer Lieferperiode werden die entsprechenden Produkte eingekauft. Der Energiepreis steht dann weitestgehend fest. Die Preisfindung erfolgt nicht an einem Tag, sondern man erhält über mehrere Beschaffungszeiträume einen Durchschnittspreis. Dieses Vorgehen reduziert das Risiko einen ungünstig gewählten Beschaffungszeitpunkt zu wählen.

Spotmarkt

Im Gegensatz zum Terminmarkt bildet der Spotmarkt die Kosten der kurzfristigen Energiebeschaffung ab. Einfach gesprochen: Heute werden die Preise für Energie von morgen festgelegt. Die Preisbildung am Spotmarkt erfolgt nach dem sogenannten Merit-Order-Prinzip. Danach bestimmt das teuerste noch produzierende Kraftwerk den Marktpreis. Man erhält keinen festen und planbaren Energiepreis. Während am Terminmarkt Mengen immer wieder ge- und verkauft werden können, dient der Spotmarkt der reinen physischen Erfüllung.

Fazit

Mengenmäßig wird deutlich mehr Energie am Termin- als am Spotmarkt gehandelt. Es kann keine generelle Aussage darüber getroffen werden, welcher Markt der günstigere ist. Die Entscheidung für den einen oder anderen Markt liegen daher Erwartungen über die zukünftige Preisentwicklung (Spekulation) zu Grunde. Der entscheidende Faktor, warum bei den GSW die Terminbeschaffung dominiert, liegt im Wesentlichen in der Planungssicherheit über die Preise in einer Lieferperiode (risikoarme Energiebeschaffung). Lediglich die Abweichung von den für das Lieferjahr geplanten Mengen werden am Spotmarkt ge- oder verkauft (siehe Abbildung).

Zusammenfassend gesagt, werden durch unsere Strategie unsere Stromkunden vor Preissprüngen an den Stromhandelsplätzen geschützt. Andererseits kommen die kurzfristigen Senkungen an den Handelsplätzen nicht unmittelbar, sondern zeitverzögert bei unseren Kunden an. Die aktuellen Preise am Spotmarkt spigeln somit nicht die aktuellen Preise der GSW wider, weil wir auf eine langfristige und damit risikoarmere Beschaffungspolitik setzen.

So haben wir für Sie die Energiemengen für 2024 beschafft

Die nachfolgenden Abbildungen verdeutlichen die Preisentwicklungen am Terminmarkt für das Jahr 2024, und in welchen Zeiträumen wir die Energiemengen für Sie eingekauft haben.

Strompreisentwicklung

Wie setzt sich der Strompreis zusammen? Was hat der Krieg in der Ukraine mit der Entwicklung zu tun und wie sieht die Perspektive für unsere Kunden aus? Diesen und weiteren Fragen sind wir auf den Grund gegangen.

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Gaspreisentwicklung

Nach einer durch den Krieg in der Ukraine ausgelösten Energiekrise liegen historisch turbulente Zeiten hinter uns. Die Situation bleibt weiter angespannt. Erfahren Sie auf unserer Infoseite alles zur Situation auf dem Gasmarkt.

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Wärmepreisentwicklung

Welche Auswirkungen haben die dramatischen Preisentwicklungen auf den Rohstoffmärkten auf die Fernwärmepreise? Warum gibt es unterschiedliche Preise im Wärme-Versorgungsnetz der GSW?

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